Rotweine

Acolon wurde in Weinsberg durch die Kreuzung der Rebsorten Lemberger und Dornfelder erzeugt. Der Acolon verbindet den betörenden Duft des Dornfelders mit der Struktur und Länge des Lembergers. Die junge Rebsorte ist in ihren Eigenschaften dem Lemberger sehr ähnlich. Die Weine besitzen eine hohe Farbintensität mit dezenter Gerbstoffnote und werden vor allem in guten bis mittleren Lagen angebaut. Die reif und harmonisch wirkenden Weine zeigen deutliche Fruchtaromen bei gleichzeitig guter Struktur und Länge. Teilweise erfolgt der Ausbau im Barrique.

Cabernet Cubin wurde 1970 von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg vorgestellt. Es ist eine Kreuzung aus Lemberger und Cabernet Sauvignon. Im Jahr 2001 gab es in Deutschland eine bestockte Rebfläche von 21,50 Hektar. Im Februar 1999 wurde der Sortenschutz beim Bundessortenamt beantragt. Die Rebe verfügt über eine gute Winterhärte, geschmacklich bestehen klare Parallelen zum Cabernet Sauvignon. Cabernet Cubin ist zum Ausbau im Barrique geeignet. Es handelt sich um eine spät reifende, robuste (gegen Trockenheit und Pilzbefall) und ertragsstarke Sorte, die aber auf Grund der sehr langen Vegetationsperiode hohe Lagenansprüche hat.

Cabernet Dorio ist eine spätreifende Kreuzung aus Lemberger und Dornfelder aber erinnert in Aroma und Geschmack an einen Cabernet. Die Weine sind lange lagerfähig und eignen sich ideal als Cuvée-Partner bzw. für den Barrique-Ausbau. Die in der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg neugezüchtete rote Rebsorte ist aufgrund ihrer hohen Ansprüche an Lage und Klima nur in sehr guten Rieslinglagen anzutreffen. Die reifen Weine vom Cabernet Dorio präsentieren sich eigenständig und farbintensiv mit kräftigem Geschmack und erinnern im Duft von schwarzen Johannisbeeren und Zedernholz an den Cabernet Sauvignon. In der Jugend verfügen die Weine über lebhafte Tannine und sind somit gut lagerfähig.

Cabernet Dorsa ist das Ergebnis einer Neuzüchtung, die 1971 an der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstanbau in Weinsberg präsentiert wurde. Obwohl es sich um eine relativ junge Neuzüchtung handelt, konnte erst in 2015 das Missverständnis um die Kreuzungspartner wissenschaftlich aufgeklärt werden: Es handelt sich bei dieser Rebsorte um eine Kreuzung aus Lemberger und Dornfelder und nicht, wie bisher gedacht, um eine Kreuzung aus Dornfelder und Cabernet Sauvignon. Cabernet Dorsa erzielt recht hohe Mostgewichte und ist für den Ausbau in kleinen Barrique-Fässern prädestiniert.

Cabernet Mitos ist eine Weinsberger Neuzüchtung aus der Kreuzung von Lemberger und Teinturier (Färbertraube) entstanden. Aufgrund seiner späten Reife bevorzugt er die besten Standorte. Die Rebsorte verfügt über eine gute Winterhärte und ist zum Ausbau im Barrique geeignet. Sie wird gerne als Cuvée-Partner von klassischen Württemberger Sorten wie zum Beispiel Lemberger oder Spätburgunder eingesetzt. Die Weine des Cabernet Mitos sind außergewöhnlich körperreich und bestechen durch intensive violette Farbe, Fülle und Komplexität. Im Februar 1999 wurde der Sortenschutz beim Bundessortenamt beantragt. Die Rebe verfügt über eine gute Winterhärte. Cabernet Mitos ist zum Ausbau im Barrique geeignet. Kleine Bestände sind auch in der Schweiz bekannt.

Dornfelder ist eine Weinsberger Kreuzung der Sorten Helfensteiner (eine Kreuzung aus Frühburgunder und Trollinger) und Heroldrebe (eine Kreuzung aus Portugieser und Limberger). Der Name geht zurück auf Immanuel Dornfeld, den Gründer der Weinbauschule in Weinsberg. Aus den tiefblauen Trauben werden betont fruchtige, temperament- und kraftvolle Rotweine von tiefdunkler Farbe gewonnen. Nachhaltig im Gaumen und mit harmonischer Fülle, eignet sich der Dornfelder auch vorzüglich zum Ausbau im kleinen Holzfass.

Lemberger, auch Blaufränkisch genannt, hat seinen Ursprung im Donaugebiet. Der Lemberger verbindet die Finesse des Burgunders mit der Kraft des Cabernet. Er reift spät und hat hohe Ansprüche an Boden und Lage. Im Zabergäu, an den Südhängen des Heuchelbergs, hat der Lemberger die optimalen Wachstums- und Reifebedingungen. Die Weine sind sehr lagerfähig und überzeugen mit nachhaltigem und vollem Geschmack.

Merlot stammt ursprünglich vermutlich aus Frankreich aus der Gegend um Bordeaux. Wahrscheinlich ist Merlot eine natürlichen Kreuzung zwischen zwei Cabernet-Sorten (eine davon C. Franc). Erste schriftliche Erwähnung im Bordeaux findet sich im 14. Jahrhundert. Zu jener Zeit wurde der Merlot noch Crabatut noir genannt. Die Bezeichnung Merlot kommt vom französischen Wort merle (deutsch Amsel) und soll auf die Vorliebe der Amseln für die rote Rebsorte hinweisen. Der Name kann aber auch eine Anspielung auf die schöne schwarzblaue Färbung der Beeren sein. Der Wein ist weich, schmeckt ein wenig nach Pflaumen, hat einen mittleren bis hohen Alkoholgehalt. Die Farbe dieses Weines ist Dunkelrot.

Muskat-Trollinger wurde erstmals im 19. Jahrhundert erwähnt und ist eine Württembergische Spezialität. Es handelt sich vermutlich um eine Naturkreuzung aus Trollinger und Muskateller. Der ausgeprägte Duft nach frischen Rosen und Muskat sind in dieser Art und Weise einzigartig. Die weichen Tannine runden den vollmundigen Geschmack des rubinroten Weines ab.

Muskatteller Der Muskateller ist eine der ältesten kultivierten Rebsorten. Über die Jahrtausende haben sich viele verschiedene Varianten entwickelt. Die Muskatellerrebe stellt einen hohen Anspruch an die Weinlage und ist sehr frostempfindlich. Der Muskateller liefert leichte, rassige, aromatische Weine mit ausgeprägtem, aber feinem Muskatbukett - ein Aromenerlebnis.

PortugieserDer Portugieser gilt als unkomplizierter, angenehmer, vollmundiger, süffiger und frischer Schoppenwein. Ohne all zuviel Tannin entwickelt er sich schnell und ist schon im Frühjahr ein harmonischer, gut trinkbarer Wein. Er kann dann auch etwas kühler (Rosé 9 - 13° C und Rotwein 14 - 16° C) angeboten werden. Im verhaltenen Duft finden wir Anklänge von Beerendüften wie rote Johannisbeere, Himbeere oder Erdbeere, mitunter auch Sauerkirsche oder einen Pfefferton. Die Herkunft des Portugiesers kann nicht eindeutig belegt werden. Der Portugieser ist über Österreich (18. Jahrhundert) nach Deutschland (19. Jahrhundert) gekommen. Johann Philipp Bronner übernahm die Erhaltungszüchtung des Portugiesers, dessen Ursprung in Österreich-Ungarn vermutet wird.

Rotling Rotling ist ein Wein, bei dem weiße und rote Trauben zusammen gekeltert werden. Er hat eine blass- bis hellrote Farbe und entspricht dem Schiller im Anbaugebiet Württemberg.

Samtrot, als natürliche Mutation des Schwarzrieslings, zählt zur Burgunderfamilie. Seinen Namen verdankt er seiner samtig weichen Art. Im Jupiterweinkeller wird diese autochthone Württemberger Rebsorte seit 1957, also bereits kurz nach ihrer Entdeckung, separat zu Wein ausgebaut. Die niedrigen Erträge und das hohe Mostgewicht kennzeichnen diese edle, kleinbeerige Rebsorte. In der Farbe rubin- bis dunkelrot, überzeugen Samtrot-Weine mit vollendeter Harmonie und samtiger, fruchtiger Burgunderart.

Schwarzriesling ( frz. Pinot Meunier ), auch Müllerrebe genannt, da er auffallend dichtfilzige, weißwollige Triebspitzen aufweist, stammt aus der Familie der Burgunderreben. Er wird bereits seit Jahrhunderten in Württemberg kultiviert. Frühreif erreichen die Trauben hohe Mostgewichte. Die rubinroten Weine erfreuen den Genießer mit weichem Bukett und feinem fruchtigen, feinherbem Aroma.

Spätburgunder ( frz. Pinot Noir ), bzw. Blauer Spätburgunder, zählt zu den ältesten Kulturreben der Menschheit und zu den edelsten Rotweinsorten. Ursprünglich sicher im Burgund beheimatet, reift er mittelfrüh und stellt dabei hohe Ansprüche an Boden und Lage. Die körperreichen Weine erfreuen mit Wärme und vollmundigem, eleganten Bukett. Im Holzfass ausgebaut, weisen sie ein hohes Lagerpotenzial auf.

Syrah (in Übersee "Shiraz") hat sich über Jahrhunderte fast ein wenig im Norden des Rhône Tals versteckt. In den 70er und 80er Jahren fand sie dann endlich ihren Weg in andere Wein-Länder. Syrah Weine können die unterschiedlichsten Stile aufweisen. Die Weine punkten mit Früchten von Brombeeren, Erdbeeren, schwarze Johannisbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren und Pflaumen. Zudem enthalten die Weine auch dunklere Töne wie z.B. Teer, Trüffeln, Drops, Schokolade und Wild. Syrah Weine weisen oftmals auch einen typischen Geschmack nach frisch gemahlenem Pfeffer oder anderen Gewürzen wie Nelken auf.

Trollinger ist die beliebteste und bekannteste Rotweinsorte Württembergs. Er wird auch als Nationalgetränk der Württemberger bezeichnet. Trollinger stammt ursprünglich aus Vorderasien und wanderte über Südtirol, wo er als Vernatsch bekannt ist, nach Württemberg. Die Trauben reifen spät, die Reben benötigen beste Lagen. Die kernig-herzhaften Weine überzeugen mit ihrer lebendigen, frischen und fruchtigen Art. Ihr dezenter Duft verrät rote Johannisbeeren, gepaart mit einem zarten Bittermandelton im Finale.

Weissweine

Chardonnay Die weltweit wichtigste weiße Rebsorte der Burgunderfamilie gedeiht unter verschiedensten Klimabedingungen und ist deshalb in fast allen wichtigen Weinbauländern zu Hause. Ende der 90er Jahre hielt sie auch in Württemberg Einzug.
Der Chardonnay gedeiht am besten auf tiefgründigen, kalkhaltigen und warmen Böden und stellt an den Standort ähnlich hohe Ansprüche wie der Riesling. Typisch ist sein Duft, der an exotische Früchte, Zitrus und bei gereiften Weinen an Melone und Stachelbeere erinnert.

Gewürztraminer gehört zu den edelsten und ältesten Weißweinsorten überhaupt. Allerdings stellt er allerhöchste Ansprüche an die Lage und seine Erträge sind unsicher und gering, weshalb der Anbau einigen Idealismus erfordert. Aus den rötlich schimmernden Beeren werden goldgelbe, würzige Weine erzeugt. Die Weine präsentieren sich mit einem intensiven, an Wildrosen erinnerndem Bukett und einem beeindruckenden, feinaromatischen und nachhaltigen Aroma, das bisweilen schwere Fülle zeigt. Die Erträge des Gewürztraminers fallen oft niedrig aus. Schon die geringen Erträge weisen darauf hin, dass es sich beim Gewürztraminer um eine echte Rarität unter den Rebsorten handelt. Als Spezialität wird er vor allem in besten Lagen angebaut.

Grauburgunder ( frz. Pinot Gris , ital. Pinot Grigio ), auch Ruländer genannt, gehört zur Gruppe der Burgundersorten. Deutschland und Italien sind die Hauptanbaugebiete. Er liebt warme, tiefgründige Böden und gedeiht besonders gut auf Lössterrassen, aber auch auf Kalkböden und steinigen Untergründen.Der trocken ausgebaute „Grauburgunder“ hat eine lebendige Säurestruktur und im Aroma Anklänge von Zitrus und Birne. Der „Ruländer“ hingegen wird heute meist als üppiger, edelsüßer Wein angeboten. Dann erinnert sein Duft an Honig und reife, gelbe Früchte. Als klassische Burgundersorte begeistert der Weißwein mit viel Körper und Fülle, sowie mit einem delikaten und vollen Bukett.

Kerner ist eine Weinsberger Kreuzung aus Riesling und Trollinger, die nach dem Weinsberger Arzt, Dichter und Weinfreund Justinus Kerner benannt wurde. Die meist hellfarbigen Weine sind frisch und rassig. Ihr fruchtbetonter Körper wird durch einen leichten Muskatton und feinrassige Säure begleitet.

Müller-Thurgau, auch Rivaner genannt, und von Professor Müller aus dem Schweizer Kanton Thurgau gezüchtet, gehört zu den frischen und anregenden Weinen. Ein zarter, feiner Duft, wenig Säure und ein leichter Muskatton kennzeichnen diese milden, schlanken, grazilen Weine von eleganter Frucht. Schon jung erreichen sie ihre volle Reife. Er lebt von seiner jugendlichen Frische und schmeckt am besten in den ersten Jahren nach der Ernte.

Riesling ist Deutschlands meist angebaute, edelste und bekannteste weiße Rebsorte, die höchste Ansprüche an die Lage erhebt und spät reift. Die Weine präsentieren sich mit einem lebendigem Säurespiel, großer Finesse und feiner Eleganz, begleitet von einem Fruchtaroma, das an Pfirsich, Apfel oder Zitrusfrüchte erinnert. Die rassig-würzigen Weine können sowohl in der trockenen als auch in der halbtrockenen oder edelsüßen Variante ausgebaut werden. Riesling wächst in allen deutschen Anbaugebieten und repräsentiert wie keine andere Rebsorte deutsche Weinkultur.

Rivaner Professor Hermann Müller aus dem Schweizer Kanton Thurgau verdankt sie ihre Existenz und ihren Namen. Müller, der von 1850 bis 1927 lebte, züchtete in der Forschungsanstalt Geisenheim diese Rebsorte. Neuere Genuntersuchungen deuten zweifelsfrei darauf hin, dass ihm dies durch eine Kreuzung von Riesling x Madeleine royale gelang. Das Synonym Rivaner ist eine Kurzfassung der Worte Riesling und Silvaner. Diese beiden Sorten sah man lange Zeit als Eltern des Müller-Thurgau an. Die unkomplizierten Weine sind geschmacklich leicht zugänglich und werden aufgrund ihrer harmonischen Charaktereigenschaften gerne getrunken. In der Farbe sind sie blassgelb bis hellgelb und mit einem mittleren Körper.

Sauvignon Blanc Unter dem Synonym Muskat-Sylvaner war der Sauvignon schon vor 150 Jahren in Württemberg heimisch. Er bevorzugt magere und trockene Böden, zu warmes Klima schadet der Frische und Frucht des Weines.Das unverkennbare Merkmal des Sauvignon Blanc ist sein kräftiges Aroma, das von schwarzer Johannisbeere über Stachelbeere bis hin zu vegetativen Aromen wie Brennnessel und Buchsbaum reicht.

Silvaner Der Silvaner kann in Württemberg auf eine lange Geschichte zurückblicken. Mitte des letzten Jahrhunderts galt er in Deutschland als wichtigste Rebsorte – mehr als jede zweite Rebe war ein Silvanerstock. Sein Ursprung liegt vermutlich in Österreich. Der Name geht wahrscheinlich auf das lateinische Wort „silva“ für Wald zurück und nicht, wie manchmal vermutet, auf Transsilvanien.
Der Silvaner stellt hohe Ansprüche an Boden und Klima und gibt sich nicht mit trockenen oder steinigen Böden zufrieden. In Württemberg findet man ihn vor allem im Norden an Kocher und Jagst und im lieblichen Taubertal. Hier verleihen die Muschelkalkböden den Weißweinen eine subtile Mineralität und vornehm elegante Art.

Weißer Burgunder ( frz. Pinot Blanc ) ist, wie der Grauburgunder, ein Verwandter der Burgunderfamilie. Milde, fast dezente Aromen, die häufig an grüne Nüsse, Apfel, Birne, Quitte, Aprikose, Zitrusfrüchte oder frische Ananas erinnern, prägen den Wein und geben ihm eine edle und feine Note. In seinen Ansprüchen an Boden und Klima zeigt sich seine mögliche Verwandtschaft mit dem Spätburgunder. Er bevorzugt warme, möglichst tiefgründige und kräftige Böden sowie exponierte, trocken-warme Lagen.

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